Im Fokus: Maike Born

Friday Nights

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Zur Fotografie bin ich, ziemlich genau, vor 4 Jahren gekommen. Kurz vor Ostern, habe ich mir von meinem ersparten Geld meine erste DSLR gekauft. Der Grund für diesen recht spontanen Einkauf war, dass mein Papa seit Wochen davon geredet hatte sich eine Spiegelreflexkamera zu kaufen, und ich wollte damals schon einen Schritt weiter gehen und mit mehr als nur einer 2-Megapixel-Handykamera fotografieren. Allerdings hat sich mein Vater seine Kamera nie gekauft und so habe ich dieses Projekt in Angriff genommen.

Damals war ich noch total unerfahren mit der professionellen Kamera und habe aus diesem Grund meist nur Naturfotos, Fotos von meinem Hund oder Fotos von mir vor dem Spiegel aufgenommen, was man heute nur noch mit dem Smartphone macht. Bis ich schließlich auf dieses Bild des mexikanischen Fotografen Michel Omar Berrospé gestoßen bin.

Enana de Draco
Michel Omar BerrospéEnana de Draco

Das Bild hat mich so fasziniert, dass ich beschlossen habe mehr als nur Spiegel-Selbstportraits zu machen. Also habe ich immer mehr mit meinen Freunden als Models und unterschiedlichen Requisiten gemacht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich erstmals wirklich mit der Fotografie auseinander gesetzt.

Artificial Intelligence

Was fasziniert dich an der Fotografie und was fotografierst du am liebsten?

Fotografie ist wirklich mehr als nur einen Knopf zu drücken und zu hoffen, dass das Bild scharf und nicht über- oder unterbelichtet ist. Für mich ist die Fotografie sogar lebenswichtig. Seit meiner Kindheit bin ich als “Das Mädchen, welches nicht viel redet” bekannt. Ich konnte noch nie wirklich gut mit Worten umgehen und deswegen ist die Fotografie ein wichtiges Medium um mich auszudrücken. Ich kann somit meine Gefühle, meine Gedanken, meine Vorlieben, meine Träume und alles was mich beschäftigt oder bewegt darstellen und präsentieren. Etwas was ich mündlich nicht schaffen würde. Mit der Fotografie kann ich eine völlig neue Welt schaffen oder anderen Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind mit ihren Gefühlen. Manchmal denke ich sogar, dass die Fotografie mir hilft ein besserer Mensch zu werden.

Am liebsten fotografiere ich eigentlich Menschen und Natur, am besten zusammen. Oft gehe ich mit meiner Kamera und einem Stativ in der Hand raus in den Wald und suche eine schöne oder eine passende Stelle, stelle mein Stativ auf und schieße Selbstportaits. So sind viele meiner Arbeiten entstanden, und meist habe ich nicht einmal eine Idee oder einen genauen Plan, wenn ich hinaus gehe. Es ist einfach die Lust und der Spaß daran, die mich jedes Mal wieder aufs neue hinaustragen.

Nenn uns zwei deiner Lieblingsfotos, eins aus deinem Fotostream und eins von einem anderen Flickr-Mitglied.

Monster

Mein Lieblingsfoto aus meinem Fotostream ist “Monster”, weil in jedem von uns eine Art Monster steckt, selbst in den schönsten Fassaden findet man im Inneren etwas hässliches, das sich manchmal selten aber manchmal auch öfters zeigt. Es ist mein Lieblingsbild, weil es eine gewisse Ausstrahlung hat, die mich fasziniert. Ich habe versucht modernes und altes zu mischen. Außerdem finde ich meinen Blick sehr ergreifend, was mir zudem auch fünf liebe Fotografiestudenten, die sich meine Fotos angeschaut haben, gesagt haben und was mich sehr glücklich und fast schon stolz gemacht hat.

Untitled

Mein Lieblingsfoto aus einem anderen Fotostream ist dieses wundervolle Bild von Brian Oldham.
Ich muss gestehen, ich habe lange überlegt und mich noch länger durch Flickr geklickt bis ich zu dem Entschluss kam, dass das hier mein Lieblingsbild ist. Flickr hat einfach zu viele gute Fotografen zu bieten.

Jedenfalls habe ich mich für dieses Foto entschieden, weil die Idee allein einfach genial und außergewöhnlich ist. Brians Arbeiten faszinieren mich immer wieder aufs Neue, und das hier hat wirklich meinen Geschmack getroffen. Ich bin total in die Komposition verliebt. Ich liebe Symmetrie. Außerdem war ich schon immer ein Fan von Mensch und Natur und beides zusammen, kombiniert in einem Foto, ist das schönste auf Erden für mich.

Was macht Flickr so besonders für dich?

Flickr ist einfach eine super Plattform vor allem für junge Fotografen, die sich grade erst ausprobieren und danach streben neue Dinge zu versuchen. Außerdem trifft man hier immer auf super nette Menschen, was ja auch fast schon selbstverständlich ist wenn man die gleichen Interessen teilt. Durch Flickr habe ich viele neue Freunde gefunden, viele neue Dinge gelernt und wundervolle, inspirierende Arbeiten gesehen.

Welchen Tipp möchtest du mit anderen Fotografen teilen?

Als Tipp möchte ich einer meiner Lieblingszeilen aus einem wundervollen Film namens “Little Miss Sunshine” zitieren: “Do what you love and fuck the rest!”

Maike, vielen Dank für das Interview für unsere Im Fokus Serie. Wir sind bald zurück mit der nächsten Ausgabe.

Fotos von Maike Born, Michel Omar Berrospé und Brian Oldham.

Posted By
Kay Kremerskothen

Kay is a Community Manager for Flickr and passionate about extraordinary photography. As an editor on Flickr Blog he loves to showcase the beauty and diversity of Flickr in his posts. When he's not blogging or making Flickr more awesome (in front of and behind the scenes), you can find him taking pictures with his beloved Nikon and iPhone, listening to Hans Zimmer's music or playing board games. | On Flickr you can find him at https://flic.kr/quicksilver