5 Fragen an Olivia Wright

half asleep Unser drittes 5-Fragen-Interview trägt uns weitere 2.459 Meilen von Steph in New York nach Venice, Kalifornien, USA zu Olivia Wright (auch bekannt als Perpetually).

Was kann man über Olivia sagen? Hier sind die Sachen, die ich über sie in ihren Empfehlungen erfahren habe:

“Olivias Fotografie ist voll von dem Spaß und der Abenteuerlust, die mich überhaupt erst zur Fotografie gebracht haben.” sinuhe xavier

“Ich bewundere Deine Art zu denken und zu schreiben und das was Dich fasziniert. Du fotografierst Dinge, die andere ignorieren oder niemals bemerken würden. Du siehst Dinge anders, als die meisten anderen.” Angela Lewis

“Ihre Fotos sind lebendig und bersten vor Energie; ob es ihre Kompositionen sind oder ihre On-the-go-Fotografie ist. Es ist offensichtlich, dass sie jemand ist, der die Fotografie liebt, ihr die Beachtung und die Überlegungen zukommen lässt, die sie verdient.” Lou O’ Bedlam

1. Olivia, wir wissen, dass dies eine schwere Frage ist, aber wenn Du nur eine Kamera auswählen müssten, mit der Du ab sofort bis zum Ende aller Tage fotografieren müsstest, welche würde das sein?

Hearts

Olivia: Ich stelle mir diese Frage ständig, weil ich es liebe zu reisen und für das kommenden Jahre eine einjährige Weltreise plane, und ich nicht viele verschiede, schwere Kameras mit mir herumtragen will. Deshalb habe ich schon darüber sinniert, welche Kamera ich auf eine lange Reise mitnehmen würde.

Wet Hot American New Orleans Katie

Zuhause benutze ich immer die Kamera, die zu meiner Tagesstimmung passt. Ich benutze alle Arten von Kameras, von digital über Mittelformat hin zur Lomo und Leica Minilux. An manchen Taggen liebe ich die Struktur von Film, an andere Tagen sehne ich mich nach der unmittelbaren und flexiblen Beschaffenheit der digitalen Fotografie. In letzter Zeit genieße ich die Struktur meiner Mamiya 645, aber die Canon 5D scheint immer meine abwechslungsreichste und flexibelste Wahl zu sein. Am Ende dreht es sich jedoch um Kreativität, Konzept und Vorstellungskraft.

2. Eine (möglicherweise) schwere Frage… Nenn uns Deine Lieblingsfotos auf Flickr und warum Du sie magst. Als erstes die Lieblinge aus Deinem Fotostream…

Insomniatic Technicolor Dreams

Olivia: Eines meiner Lieblingsfotos müsste Insomniatic Technicolor Dream sein. Für mich ist die Fotografie ein therapeutischer Prozess. In der Lage zu sein meinen gedanklichen Prozess und meine Emotionen zu visualisieren und zu realisieren, hat es mir ermöglicht meinen emotionalen Zustand zu verstehen und ihn auf produktive Weise zu verändern. Ich habe mich schon immer zur Dokumentarfotografie hingezogen gefühlt und nach wie vor ist es so, dass die Wirklichkeit dieser Weltanschauung eine unglaublich starke Anziehungskraft auf mich ausübt; jedoch hat mir die Erkundung der surrealistischen Tiefen meines Verstands auch ermöglicht, Metaphern meiner persönlichen inneren Welt zu erschaffen. Dieses Bild zeigt meinen halbschlafenden träumenden kreativen Prozess.

…und von anderen Flickr Mitgliedern?

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Olivia: Ich hatte eine sehr emotionale Reaktion auf die Arbeiten von Linus Lohoff, als ich sie das erste Mal sah. Dieses ist nicht mein Lieblingsfoto auf Flickr, aber es ist sehr repräsentativ für die subtile Natur seines fotografischen Gesamtwerks. Es hat diese Struktur und Schönheit, die ich nicht immer weitergeben kann, die ich aber versuche zu erreichen. Es geht über den hochstilisierten oder konzeptionellen Bereich hinaus und beeinflusst den emotionalen Zustand.

3. Welchen speziellen Tipp würdest Du jemandem geben, der gerade mit dem Fotografieren anfängt?

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Olivia: Impulse. Ich verbringe Tage damit, über Fotosessions nachzudenken und Nächte und Wochenenden damit an ihnen zu arbeiten. Manchmal fühle ich mich wahnsinnig zwanghaft, aber es ist wirklich das einzige, das ich mir vorstellen kan zu tun. Als ich mit dem Fotografieren begann, habe ich jeden Tag fotografiert, nur um dieses Verlangen nach Impulsen zu befriedigen.

In letzter Zeit habe ich angefangen mehr darüber nachzudenken, was ich fotografiere und fotografiere dadurch weniger (die stärkere Verwendung von Film motiviert mich zusätzlich, weniger zu fotografieren, dafür aber in besserer Qualität). Im Grunde genommen ist der beste Rat den ich habe, aufzuhören faul zu sein, aufzuhören sich zu entschuldigen und sich auf ein (mentales oder physisches) Abenteuer zu begeben. Üblicherweise gelangt man an einen Punkt, an dem man mehr Menschen trifft und aufregende Dinge tut, um ein gutes Foto zu schießen. Noch eine kleine Randbemerkung: Ich glaube, dass die Menschen oder eine Erfahrung immer Vorrang vor dem Foto haben sollten.

4. Wenn wir Leute für eine Anstellung beim Team Flickr interviewen, fragen wir immer : "Kätzchen, Babys, Sonnenuntergänge oder Blumen? Wähl eins aus.”

Olivia: Ahhhhhh die gefürchtete Entdecken-Seite ;). Ich habe vor alledem Angst, insbesondere vor der Hummel, die auf einer Blumensorte landet oder dem zierlichen Wassertropfen der an einem (Blüten-)Blatt herunterrutscht. Ich muss zugeben, ich habe eine Vorliebe für Lomokevs vorige Beschreibung des "Babys, das die Katze aus einer Kanone in die Sonne schießt", aber um kreativ zu sein, werde ich das einfach etwas umsortieren, sodass das Kätzchen ein Baby auf einem Blumenfeld gebährt, umrahmt von einem atemberaubenden Sonnenuntergang (bitte, kein HDR, ok in Ordnung, vielleicht doch HDR, um sicher zu gehen, dass es viele Aufrufe gibt). Vielleicht sollte ich auch noch ein halbnacktes Selbstportrait in den Hintergrund einbauen.

5. Welchem Flickr Mitglied sollten wir diese Fragen als nächstes stellen?

Olivia: Der Grund weshalb ich von Flickr so besessen geworden bin ist, dass ich ein wenig Voyeur bin. Flickr gibt mir die Möglichkeit die Welt mit den Augen von Millionen Menschen zu sehen, auf einer intimen Ebene. Ich genieße die Fotos von Sgoralnick und Lomokev weil sie mir erlauben, Einblick in Ihre privaten Welten zu bekommen, einmal quer durch das Land und um die Welt. Aber da meine beiden Flickr-Lieblingsfotografen bereits ausgewählt wurden, habe ich mich entschlossen jemand anderen auszuwählen, der zeigt, warum ich Flickr so sehr liebe.

Too many girls! North Korea

Eric Lafforgue ist ein unglaublicher Fotograf, der mir eine für mich vollkommen fremde und total beeindruckende Welt offenbart; eine Welt zu der ich wahrscheinlich keinen Zugang hätte. Er ist in der Lage sie auf eingehende und tiefgründige Weise zu porträtieren.

Eines seiner neuesten Fotoalben in Nordkorea lässt mich die ganze Zeit denken, "Wie zum Teufel hat er Zugang hierzu bekommen". Er transportiert die Menschlichkeit, Kultur, den geschützten Persönlichkeitskult und die massenkommunistische Kultur Nordkoreas und von jedem Ort an den er geht. Seine Fotografien sind historische und lebendige Dokumente der Kulturen und Menschen auf der ganzen Welt.

Letztendlich macht Flickr es wahrhaftig möglich, dass sich weltweite Bindungen und Verständnis entwickeln, indem es Menschen erlaubt, sich selbst, ihre Kultur und ihr tägliches Leben zu teilen. Außerdem erlaubt es Menschen auch, den Dialog zu zeigen, den sie mit Orten führen, die sie besuchen und es dann gemeinschaftlich der Welt zu zeigen.

Heather: Vielen Dank, Olivia. 5-Fragen ist bald zurück mit Eric Lafforgue.

Fotos von Perpetually, linus_lohoff und Eric Lafforgue.

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Kay Kremerskothen

Kay is a Community Manager for Flickr and passionate about extraordinary photography. As an editor on Flickr Blog he loves to showcase the beauty and diversity of Flickr in his posts. When he's not blogging or making Flickr more awesome (in front of and behind the scenes), you can find him taking pictures with his beloved Nikon and iPhone, listening to Hans Zimmer's music or playing board games. | On Flickr you can find him at https://flic.kr/quicksilver